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Aus- und Umbau des NATO-Flugplatzes Wittmundhafen

Ein nichtalltägliches Projekt im XXL-Format


Start eines Eurofighters   Bildrechte: Bundeswehr/Sherifa Kästner

Ein Projekt im XXL-Format: Aufgrund der Eurofighter-Stationierung auf dem Flugplatz Wittmundhafen setzt das Staatliche Baumanagement Region Nord-West umfassende Baumaßnahmen um. Dazu zählen komplexe Hoch- und Tiefbaumaßnahmen. Das Staatliche Baumanagement hat zunächst zahlreiche Baumaßnahmen bei laufendem Flugbetrieb durchgeführt

Anfang 2022 wurde der Flugbetrieb für rund dreieinhalb Jahre eingestellt, um beispielsweise die Arbeiten an der Start- und Landebahn durchführen zu können. Der Fokus lag im Weiteren auf den für den Flugbetrieb relevantesten Maßnahmen. Im Juli 2025 kehrte das Geschwader mit den ersten Flugzeugen zurück an den Standort Wittmundhafen. Die weiteren Baumaßnahmen werden jedoch noch bis ca. 2031 andauern.

Die wichtigsten Baumaßnahmen im Überblick

Sanierung Start- und Landebahn

Das Staatliche Baumanagement hat die bisherige Start- und Landebahn zurückgebaut und eine neue Bahn angelegt (3 km Länge, 30 m Breite). Die geometrische Achse blieb dabei unberührt. Die Sanierung beinhaltete außerdem eine vollständige Erneuerung der Entwässerungs- und Befeuerungsanlagen. Zudem wurden die Flugbetriebsflächen (Rollbahnen etc.) vollständig erneuert, um den Anforderungen des modernen Kampfflugzeugs Eurofighter gerecht zu werden.

Kosten: rund 155 Millionen Euro

Ersatzneubau Lärmschutzhalle

Nach routinemäßigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten am Eurofighter erfolgt in diesem Bauwerk die Funktionsüberprüfung der Triebwerke. Das Gebäude mit den Abmessungen 75 m x 35 m x 18 m (L x B x H) besteht aus einer großen Halle mit Triebwerk-Teststand, angrenzenden Beobachtungsräumen sowie Büro- und Sozialräumen. Das Besondere: Eine riesige Absauganlage und enorme Kulissenschalldämpfer sorgen dafür, dass die Belastung durch Geräuschemissionen außerhalb des Gebäudes erheblich reduziert wird.

Kosten: rund 27 Millionen Euro

Neubau Luftfahrzeug-Instandsetzungshalle

Kernstück des Gebäudes bildet der Hallenraum mit Plätzen für Wartung und Instandsetzung der Luftfahrzeuge. Ebenfalls Bestandteil des Bauwerks sind direkt angegliederte Werkstätten, Lagerräume, Büroeinheiten, ein Unterrichtsbereich sowie ein Aufenthaltsbereich inkl. Umkleiden und Duschen.

Kosten: rund 68 Millionen Euro

Ersatzneubau Luftfahrzeughalle

Die Luftfahrzeughalle beherbergt die sogenannte Alarmrotte. Die hier untergebrachten Eurofighter sowie das zugehörige Personal befinden sich in ständiger Bereitschaft, um zum Beispiel bei einer Verletzung des Luftraums umgehend ausrücken zu können. Dem Neubau der Luftfahrzeughalle ist außerdem ein Bereitschaftsgebäude angegliedert.

Kosten: rund 33 Millionen Euro

Ersatzneubau Wachgebäude

Beim alten und zurückgebauten Wachgebäude zeigte sich erheblicher Sanierungsbedarf. Eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat ergeben, dass ein Neubau sowohl in baulicher als auch in technischer Hinsicht wirtschaftlicher ist als eine Sanierung des Bestandes. Aufgrund des repräsentativen Charakters des unmittelbar an der Hauptzufahrt zum Flugplatz befindlichen Wachgebäudes hat das Staatliche Baumanagement Region Nord-West hier neben der Funktionalität ein besonderes Augenmerk auf eine freundliche Gestaltung gelegt.

Baukosten: rund 4 Millionen Euro

Sanierung Shelterschleifen West und Ost

Hierbei handelt es sich um die Bereiche der Flugzeugschutzbauten (Abstellhallen) für die Eurofighter. Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West saniert diese Bestandsgebäude inkl. der angrenzenden Außenanlagen (Rollwege etc.) aufwändig.

Kosten: rund 60 Millionen Euro

Neubau Waffenkammer

Der Neubau der zentralen Waffenkammer ermöglicht dem Nutzer die bedarfsgerechte Lagerung von spezifischem Material an nur einem Ort. Dafür mussten bislang dislozierte und sanierungsbedürftige Lagerflächen in mehreren Gebäuden vorgehalten werden. Durch den Neubau werden nicht nur die logistischen Arbeitsabläufe optimiert, sondern auch die Kosten für Bewachung und Sicherung deutlich reduziert. Die Waffenkammer umfasst Räume für die Lagerung und Reinigung von Waffen sowie eine Werkstatt.

Baukosten: rund 4 Millionen Euro

Weitere Arbeiten

Zudem wird seit 2020 die technische Infrastruktur mit allen Gewerken (Wasser, Abwasser, Wärme, Strom und IT) neu errichtet. Um die neuen Medientrassen zu realisieren, führt das Staatliche Baumanagement Region Nord-West umfassende Tiefbaumaßnahmen in weiten Teilen der Liegenschaft durch.

Alle zurückgebauten Baustoffe und Böden werden recycelt und einer fast vollständigen Wiederverwertung im Rahmen laufender und zukünftig geplanter Baumaßnahmen zugeführt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird Wittmundhafen der modernste militärische Flugplatz Deutschlands sein.

Seien Sie dabei!

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Eindrücke von der Baustelle

Baustelle des Flugplatzes Wittmundhafen von oben   Bildrechte: Bundeswehr/Aleksey R.
Gesamtbaustelle mit Start- und Landebahn
Außenansicht der Luftfahrzeughalle auf dem Flugplatz Wittmundhafen   Bildrechte: SBN
Luftfahrzeughalle
Lärmschutzhalle mit zwei geöffneten Toren   Bildrechte: SBN
Lärmschutzhalle
Außenansicht der Waffenkammer auf dem Flugplatz Wittmundhafen   Bildrechte: SBN
Waffenkammer
Flugzeugschutzbauten (Shelterschleife West) auf dem Flugplatz Wittmundhafen   Bildrechte: SBN
Flugzeugschutzbauten (Shelterschleife West)
Außenansicht eines Flugzeugschutzbaus (Shelterschleife Ost) auf dem Flugplatz Wittmundhafen   Bildrechte: SBN
Flugzeugschutzbau (Shelterschleife Ost)
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